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AutorenbildRobert William Still

Grundwissen für den Anbau von Cannabis – Ein Leitfaden für Anfänger

Der Anbau von Cannabis zu Hause ist nicht nur spannend, sondern auch eine besonders lohnende Erfahrung. Viele haben es im Zuge der Legalisierung selbst versucht, doch nicht immer waren die Ergebnisse zufriedenstellend – oft scheitert es an den Details. Für mich persönlich ist das Gärtnern und die Pflege dieser besonderen Pflanze ein echtes Hobby geworden. Ganz gleich, ob du Cannabis aus medizinischen Gründen oder für den privaten Gebrauch anbaust, eine gute Vorbereitung und das richtige Grundwissen sind entscheidend. Mit etwas Geduld und den richtigen Tipps kannst auch du bald eine erfolgreiche Ernte einfahren. Hier erfährst du die wichtigsten Schritte und grundlegenden Tipps für einen gelungenen Einstieg in den Anbau.


1. Standort und Lichtverhältnisse

Licht ist für Cannabis ein entscheidender Wachstumsfaktor, da die Pflanzen viel Sonnenlicht benötigen. In der Regel sind 12–18 Stunden Licht pro Tag ideal, abhängig von der Wachstumsphase. Indoor-Anbauer verwenden oft LED- oder HPS-Lampen, da diese gut geeignet sind, um das benötigte Spektrum und die Intensität des Lichts bereitzustellen.

Für den Outdoor-Anbau ist ein sonniger Standort mit mindestens sechs Stunden direktem Sonnenlicht am Tag wichtig. Outdoor-Pflanzen sollten in Regionen mit gemäßigtem bis warmem Klima angebaut werden, da Cannabis frostempfindlich ist und bei kaltem Wetter Schaden nehmen kann.


2. Die Wahl des Substrats und Bodenbeschaffenheit

Cannabis gedeiht am besten in gut durchlässiger Erde. Die Bodenmischung sollte leicht und locker sein, damit die Wurzeln ausreichend Sauerstoff erhalten. Du kannst spezielle Cannabis-Erde verwenden oder eine Mischung aus Blumenerde, Perlit und Kokosfaser herstellen.

Indoor-Anbauer verwenden oft hydroponische Systeme oder andere erdelose Anbausysteme, um eine präzise Kontrolle über die Nährstoffversorgung zu haben. Anfänger sind jedoch mit guter Erde meist gut beraten, da sie weniger Pflegeaufwand erfordert.


3. Auswahl der Cannabissorte

Für Anfänger eignen sich besonders robuste und widerstandsfähige Sorten, die weniger Pflegeaufwand benötigen. Autoflowering-Sorten sind eine beliebte Wahl, da sie unabhängig von der Lichtperiode blühen und relativ schnell wachsen. Hier einige empfehlenswerte Sorten:

  • Northern Lights: Pflegeleicht und widerstandsfähig, mit mildem THC-Gehalt.

  • White Widow: Populär für Anfänger und relativ anspruchslos im Anbau.

  • Autoflowering-Sorten: Diese Sorten blühen automatisch nach einer bestimmten Zeit, unabhängig von der Lichtdauer.

Autoflowering-Sorten eignen sich besonders gut für Anfänger, da sie innerhalb von 8-10 Wochen erntereif sind und eine kompakte Größe haben, was sie ideal für Indoor-Anbau macht.


4. Bewässerung und Nährstoffe

Cannabis benötigt eine ausgewogene Wasserzufuhr. Staunässe kann leicht zu Wurzelfäule führen, während Wassermangel die Pflanzen stresst und das Wachstum verlangsamt. Ein guter Tipp ist, nur dann zu gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, um Überwässerung zu vermeiden.

Für das Düngen sind spezielle Nährstofflösungen für die Wachstums- und Blütephase wichtig. In der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen einen höheren Stickstoffgehalt, während in der Blütephase Phosphor und Kalium wichtig sind, um eine reiche Blütenbildung zu fördern. Beachte jedoch, dass eine Überdüngung zu Nährstoffverbrennungen führen kann – weniger ist hier oft mehr.


5. Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die optimale Temperatur für den Anbau liegt zwischen 20–28 °C. Nachts können die Temperaturen leicht sinken, aber sie sollten nicht unter 15 °C fallen. Eine konstante Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls entscheidend: In der Wachstumsphase liegt die ideale Luftfeuchtigkeit bei 60–70 %, während sie in der Blütephase auf 40–50 % gesenkt werden sollte, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Eine gute Belüftung ist sowohl im Indoor- als auch im Outdoor-Anbau entscheidend, um Schädlinge und Schimmel vorzubeugen. Indoor-Anbauer verwenden oft Ventilatoren und Abluftsysteme, um die Luftzirkulation zu fördern.


6. Schädlinge und Pflanzenkrankheiten

Cannabis ist, wie andere Pflanzen auch, anfällig für Schädlinge wie Spinnmilben, Thripse und Blattläuse. Vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßiges Besprühen mit Neemöl und eine gute Luftzirkulation helfen, Schädlingsbefall zu vermeiden.

Indoor-Anbauer sollten auf Schimmelbildung achten, da dies ein häufiges Problem in feuchten Umgebungen ist. Ein Entfeuchter kann bei hoher Luftfeuchtigkeit helfen und die Pflanzen vor Schimmel schützen.


7. Die Ernte

Nach Wochen der Pflege naht endlich die Erntezeit. Erkennbar ist dies daran, dass die kleinen Harzdrüsen (Trichome) eine milchig-weiße Farbe annehmen und einige der Blütenstempel braun werden. Die Erntezeit variiert je nach Sorte und kann zwischen 8 und 12 Wochen nach der Blüte liegen.

Nach der Ernte sollten die Blüten sorgfältig getrocknet und anschließend in einem kühlen, dunklen Raum gelagert werden. Die richtige Trocknung und Lagerung sind entscheidend, um die Qualität des Endprodukts zu erhalten.


Fazit

Wer beim Anbau von Cannabis hochwertige Ergebnisse erzielen möchte, kommt um eine gezielte Kontrolle der Nährstoff- und Wasserwerte nicht herum. Die regelmäßige Überwachung von TPH (pH-Wert), PPM (Parts per Million) und EC (elektrische Leitfähigkeit) ist in jeder Wachstumsphase entscheidend, um die Pflanze optimal zu versorgen. Diese Werte geben Auskunft darüber, wie gut die Wurzeln Nährstoffe aufnehmen können und ob das Wasser- und Nährstoffverhältnis im richtigen Bereich liegt. Unterschiedliche Phasen – vom Keimen über die Wachstumsphase bis zur Blüte – erfordern jeweils spezifische Werte, um das Beste aus den Pflanzen herauszuholen. Mit der genauen Überwachung und Anpassung dieser Parameter kann die Pflanze ihr volles Potenzial entfalten und eine gesunde, starke Ernte liefern.



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